Freitag, 5. März 2010

Ruhr 2010

Juhu, ich lebe in einer Kulturhauptstadt. Nun, das stimmt nicht so ganz, immerhin ist Essen die eigentliche Kulturhauptstadt, aber irgendwie soll sich doch jeder im Ruhrgebiet damit identifizieren können, somit tue ich es auch. Es war auch wahrlich eine Freude zu erfahren, dass das MiR (Musiktheater im Revier) so wunderbar renoviert wurde, es ist ebenso wunderbar, dass der Umbau von Bergwerksbarracken in Orte der Kunst sukzessive vorangetrieben wird, aber eines, dass ist definitiv nicht schön und genau dieses kommt aus dem Herzen der Kulturhauptstadt: Einsparungen.

Ca. 18% ihres jetzigen Förderetats sollen die Theater der Stadt Essen bis 2013 einsparen, ein heerer Verlust, welcher sicherlich die Zerstörung ganzer Sparten und die Schließung einer Theater nach sich ziehen wird.

Dabei hat sich Essen bisher kuturell immer gut darstellen können. Eine umfassende Kinokultur mit viel Programmkino, eine Philarmonie, der Saalbau zumindest NRW weit bekannt und auch die vielen kleinen Theater ermöglichten ein umfassendes Angebot von Spaß- bis Hochkultur.

Dass die Essener Stadtspitze dem jedoch nicht allzu gewogen gegenüber stand zeigte bereits das letzte Essen Origina, an welchem man lieber gegen bilige Allgemeinplätze polemisierte, anstatt das kulturell so vielfätige Angebot der Bühnen zu fördern, welche einem Bochum Total in nichts nach stehen.

Die Stadt Essen genißet, im Vergleich zu manchen Nachbarstädten, auch durch ihre Universität ein gewisses Ansehen. Eine Universität, vor allem ab einer gewissen Größe, bietet immer ein wenig Glanz. Jedoch auch hier zeigt sich wenig Begeisterung.

Generell schafft es die Kulturhauptstadt Ruhr2010 erstaunlich schnell, nämlich noch im selben Jahr, ihren Verfall zu beginnen.
Achja, irgendwie ist das schon typisch Ruhrgebiet.

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