Freitag, 22. Mai 2009

Ein erster Gedankengang

Ich stellte heute mit Begeisterung fest, dass sich meine Tageszeitung sehr früh mit mit dem 60ten Geburtstag der Bundesrepublik befasst. Dies tat sie sehr weitgefächert, lies es nicht an Lob mangeln, streute etwas Kritik ein und überließ eine ganze Seite, nun, fast eine ganze Seite, meiner deutschsprachigen Lieblingskollumnisten.

Nun, warum darüber einen Blog schreiben. Warum überhaupt einen Blog schreiben und werde ich nun jeden weiteren Blog damit beginnen, zu sagen, was meine Tageszeitung heute schrieb? Sicherlich nicht, denn wahrscheinlich werde ich sie abbestellen, sie erreicht mich erst Mittags, sodass ich sie erst Abends lesen könnte, was ich Abends jedoch nicht tue, da ich entweder etwas vorbereiten muss, keine Kaffeetasse mehr habe, welche ich benutzen könnte, oder auch einfach mal ein Kapitel Belletristik genießen möchte.

Doch das erläutert nicht die Frage nach dem Blog. Wozu blogge ich und warum sollten Sie, oder solltest Du, diesen Blog lesen.

Zum ersten denke ich, blogge ich, um meine Meinung zu gewissen Dingen vor mir selbst darzustellen und klarzustellen. Was man ausformulieren muss, dass muss durchdacht sein. Jeder Lyriker kennt das, wenn er das perfekte Gedicht im Kopf hat, dieses jedoch nicht zu Papier bringen kann.

Nun, warum ist dieser Blog lesenswert? Ich weiß nicht ob er es ist. Ich finde meine Albenkritiken, Liveberichte und Interviews lesenswert, ich mag meine Kurzgeschichten und literarischen Versuche und der Eine oder Andere empfand Dieselbigen ebenfalls schon als - nun - zumindest nicht abstossend.

Worum wird es gehen? Eine gute Frage, weswegen sie gestellt ist und nun einfach zu sagen um Alles und Nichts wäre doch unverschämt. Es geht um wesentlichen aber um Das. Es geht um Kultur, es geht um Musik und Politik, um Wein und Weib und die kleinen, bösen Trivialitäten des Seins. Es geht um Gespräche, positive und negative Erfahrungen, es geht um Austausch und Kommunikation.

Um aber nun, einen Bogen spannend, auf den Anfang zurückzukommen, zumindest kurz, noch etwas zu 60 Jahren Deutschland.
Viele sind, nicht zu Unrecht, stolz auf dieses Land, mögen es, treten für es ein und Viele sind, ebenfalls keineswegs zu Unrecht, von einem gewissen Groll gegen diesen Staat erfüllt, versuchen ihn zu reformieren oder gar zu stürzen. Doch die Meisten, ja die, die sind vollkommen desinteressiert oder halt gegen Alles, gegen die Bullenschweine und linke Spinner, gegen die da Oben und die Arbeitslosen, gegen ihren Nachbar, gegen ihren Partner und so weiter. Und gegen das Wählen natürlich.
Wiglaf Droste sagte in einem heute veröffentlichten Interview: "Und es ist schon erstaunlich, wie sich der Deutsche dank seiner Wurschtigkeit in der Demokratie so gemütlich einrichtet wie in einer Diktatur."
Am 07.06.2009 ist übrigens Europawahl.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen