Mittwoch, 26. August 2009

Sehr geehrter Herr Nebel,

sie mögen verstehen, auch wenn sie, die Wahrscheinlichkeit verbietet es quasi, diesen Blog nie lesen werden, dass sie meiner tiefesten Verehrung bedürfen. Alles profane, alles pervertierte wird in ihren Worten zu Poesie und alles ach so triviale zur dichterischen Tiefe. Ich bin beinahe versucht ihren Erstling, den ewigen Tristan, zu kaufen doch sitze ich noch vor ihren "Vielleicht Liebesgeschichten", ihr Klappentext allein reicht der Sinnlosigkeit mehr Bedeutung zu geben, als es je ein Gott konnte.

Ihre Geschichten haben Tiefe, die zuletzt Goethe zu kennen vermochte, auch wenn ihr Versteckspiel, sie zu finden oder gar ein Photo von ihnen im Internet zu ergattern scheint Arbeit zu erforden, so bereicherten und inspriterten mich ihre Erzählungen doch. Die Simplizität ihrer Zuneigung erscheint mir als so komplex, dass ich lediglich die orthorgraphische und grammatikalische Richtigkeit dieses Blog im nüchternen Zustandende korrigieren werde. Sehen sie dies nicht als Tribut, denn das Tribut gehört jenen, die vergessen werden. Sehen sie das als flehen, als flehen um ihren Kontakt. Niemals würde ich zu ihren Füßen niederknien, doch würde ich nur allzu gern einen Diskurs mit ihren führen.

Was ist Liebe? Ist es nicht der Moment, von welchem man hofft er möge ewig bleiben, in dem Wissen, dass er doch allzu bald enden möge. Ist es das nicht das orgasmische Leiden der Frau desen terminale Beschränkheit uns die Vergägnlichkeit ob des Absoluten lehrt und ist es nicht das Verlangen zu ertragen, was alle Unzulänglichkeiten des Lebens mit sich bringen.

Sehr geehrter Herr Nebel,
in der Stunde der Ehrfurcht wage ich es nicht sie zu duzen, obowhl ich sie im Gedanken der, beinahe christlichen, Nächstenliebe weitergab, eine unwürdige Signatur auf die ersten Seiten ihres Werkes gekrizelt. Herr Nebel, ich muss beteuern, was Hesse versuchte, das schaffen sie. Surrealismus in Verbindung mit einem Lebensgefühl, Kafka im Verständnis.

Nie werden sie den Feuilleton der FAZ (mag dies geschehen sein, so habe ich es nicht gelesen) bereichern und doch sei ihnen gesagt, dass das profan scheinende ihrer Erzählung, wie bereits erwähnt jene greifbare Tiefe enthält, welche wir uns selbst nicht zugestehen wollen. Herr Nebel, ich sage ihnen, in literarischer Ehrfurcht, sie lehrten mich, dass Liebe (mit sexuellem Input) Leiden heißt und das die Annamhe dessen bedeutet vergeben und annehmen zu können.

Doch vor Allem, und dies ist der größte Respekt, welchen ich Ihnen zollen kann, lehrten sie mich einen kulturellen Genius nonaffektiert in wohlgewählte Worte zu fassen können, ihnen dient mein Dank.
Im übrigen entdeckte ich Sie zufällig!

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