Montag, 21. September 2009

Im Angesicht des Todes

Es ist erstaunlich, es ist wahrlich nur noch erstaunlich. Da schafft es ein Staat mehrere hundermilliarden Euro (>100.000.000.000) heranzuschaffen um die selbstverschuldeten Verluste eines, in sich kranken, Systems zu sichern und immernoch muss man man über Bildungsausgaben diskutieren. Zugegeben, dieser Blog mag ein recht sozialistischer sein, doch erscheint es mir als Perversionen des politischen Denkens, dass eine konsvervativ-liberale (man genieße dieses Paradoxon) Regierung diesen Staat führen möge. Ein wenig ist es so, als würde man 1933 die NSDAP unterstützen um den Faschismus zu verhindern.

Zugegeben, Angela Merkel ist nur halb so mobilisierend wie Adolf Hitler und Guido Westerwelle hat, trotz reifen Anfängen in Sachen Rethorik, dem Propagandaminister Göbbels maximal im Hinterstübchen etwas entgegenzusetzen. Fakt ist jedoch: Was eine schwarz-gelbe Regierung unter sozialer Marktwirtschaft verstünde, entspräche in etwa dem Verständnis der Nazis von Sozialismus.

Natürlich soll die SPD hier nicht ausgegrenzt werden. Gestern erst las ich in der FAS von der alten Dame des SPD, welche mit Müntefering anlässichlich ihres Geburtstages noch das Lied des Sozialisten sang. Ach wäre die SPD noch eine Arbeiterpartei, dann würde die Internationale nicht zum Brechreiz innerhalb dieses Haufens von Opportunisten führen. Doch der Alltag hat sich angepasst, sehen wir es ein, Es herrscht eine Stimmung wie am Sterbebett des geliebten Onkels.

Wozu die Analogie? Es ist ganz simpel. Man hält diesen geliebten Onkel am Leben. Er kann sich nicht artikulieren, nicht mitteilen, ist wahrscheinlich nicht einmal der simpelsten kognitiven Handlungen fähig, aber wir erhalten ihn. Seine leere Hülle weckt für die Einen Erinnerungen, für die Anderen Hoffnungen. Wir ignorieren die unbedingte Notwendigkeit des Todes für die Falschheit unserer beschränkten Hoffnungen.

Guido Westerwelle predigt den schlanken Staat, einen Staat der sich nur insofern einmischt, als das seine Einmischung notwendig wird. Doch sei die Frage gestellt, inwiefern dies notwendig ist. Was die FPD unter einem Mittelstand versteht dürfte dem Bild einer Burgeoisie entsprechen. Welche Regeln setzen Westerwelle und Co. für eine Deutsche Bank und einen Herrn Ackermann, welcher für jeden entlassenen Mitarbeiter (welcher nicht zum Prekariat gehört und damit der FDP nicht egal sein sollte) eine große Summe an Provisionen kassiert. Welche Forderungen stellt die FDP an die Profiteure jener so genannten Finanzkrise? Welche konkrete Antwort würde die FDP Herrn Funke geben? Eine doch recht neue Berechnung ergab zuletzt, dass man in Deutschland mit 132€ pro Monat überleben könnte, welche Rolle spielt dies in der Behandlung des besagten Herrn und ähnlicher Mananger?

Ich möchte ungern allzu sehr in die Ideen einer kommunistischen Idee ausbrechen, weil hier zu Lande die Panik vor dem Funken einer solchen Idee beinahe eben so groß ist wie in jenem Land der unbegrenzten Möglichkeiten, in welchen jederzeit die Angst vor dem Sozialismus umgeht, in welchem die schwächeren sozialen Schichten nicht gezielt diffarmiert werden, doch man bedenke folgendes: Der letzte Crash des globalen Finanzsystems brachte Europa den Faschismus. Der Finanzkapitalismus dieser Zeit war wesentlich geringer gegen das Realkapital multipliziert als er es heute ist. Will man wirklich Vertreter der Idee der Ungerechtigkeit die Führung eines Staates überlassen?

Es mag ein harter Vergleich sein, doch die Paralellen sind unübersehbar. Es soll kein Aufruf zum Schwenk nach links sein, dazu ist meine Argumentation viel zu oberflächlich, doch ein Gedanke der Reflektion wäre wünschenswert. Überdenkt die Ideen der politische Majoritäten. Wählt alles nicht faschistische jenseits der großen 5 (mit CSU 6), wählt ungültig, setzt ein Zeichen. Mögen es nur wenige tausend Stimmen auf eine kleine Partei sein, aber wählt die Unterstützer eures Untergangs ab.
Ach übrigens, ich kann mit den Piraten selbst nichts anfangen, aber wählt doch bitte auch die...

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